DVD-ROM

 

Die DVD benützt ein Hybrid-Fileformat namens „UDF-Bridge". Dieses beinhaltet sowohl das bekannte Format ISO 9660 (nach dem fast alle erhältlichen CD-ROM hergestellt sind) wie auch das neuere m -UDF (Micro Universal Disc Format). Damit ist gesichert, dass eine DVD-ROM von verschiedenen Rechnern, ob Windows, Mac, OS, OS/2, SGI, Unix etc. gelesen werden kann, vorausgesetzt, die Dateien werden von den jeweiligen Anwendungsprogrammen der Rechnerplattformen bzw. Betriebssysteme erkannt.

Da auch Videoprogramme im UDF-Bridge Format aufgezeichnet sind, lassen sich Video-DVDs auch auf DVD-ROM-Playern abspielen. Für die Decodierung braucht man eine geeignete PCI Audio/Video Decoder-Karte. Damit sie Sache auch ruckelfrei läuft, sollte man allerdings mindestens einen 133 MHz Pentium haben (die notwendigen Systemparameter für MACs sind noch nicht veröfentlicht).

Noch eleganter ist es, wenn die Audio/Video Decodierung gleich in der Software integriert ist. Dafür braucht man aber mindestens einen 233 MHz Pentium.

 

 

 

 

 

DVD-R

Ende September 1997 wurde der Weltstandard für DVD-R verabschiedet, die DVD, die man selbst bespielen kann - allerdings nur ein einziges Mal, denn ein Löschen oder Überschreiben ist nicht möglich (wie schon bei CD-R). Die Kapazität beträgt 3,95 Gigabyte pro Seite. Das ist ein bisschen weniger als die 4,7 GB einer fabrikgepressten DVD und hängt damit zusammen, dass hier der Spurabstand mit 0,8 Mikron etwas grösser gewählt wurde als dort (0,78 m). Daraus ergeben sich für das Abspielen in DVD-ROM Spielern aber keine Probleme, denn diese Geräte stellen sich automatisch auf den Spurabstand ein. Damit man sie leicht von anderen DVDs unterscheiden kann, werden DVD-R rot gefärbt sein.

Es wird damit gerechnet, dass DVD-R Recorder/Player und die entsprechenden Platten Anfang 1998 in den Verkauf gelangen. Schon jetzt aber bemühen sich die Ingenieure, die Kapazität des Systems von den heutigen 3,95 GB auf die DVD-Maximalkapazität von 4,7 MB pro Seite zu erhöhen. Dies wird wohl gegen Ende 1998 gelingen.

Selbstverständlich wird man DVD-R auf DVD-ROM Geräten und auf DVD-Videoplayern abspielen können, je nachdem, was aufgenommen wurde.

 

 

 

 

DVD-RAM

Es gibt bereits mehrere Standardisierungsvorschläge für eine DVD, auf der man selbst aufnehmen und fast beliebig oft wieder überschreiben (vulgo:löschen) kann. Der erste Vorschlag, nach dem „Phase Change" Verfahren, wird von der Mehrheit der Mitglieder des DVD-Forums (alle ausser Philips und Sony) unterstützt. Er sieht eine Kapazität von 2,6 Gigabyte pro Seite vor. Aus Gründen der Betriebssicherheit wird diese Platte - als einzige in der DVD-Familie - in einer Cartridge betrieben werden, wie das ja auch schon bei der Mini Disc der Fall ist. Man spricht aber schon jetzt davon, dass man sie auch ohne wird benützen können, da die Datensicherheit aufgrund der neuesten Entwicklungen nun mehr als tausend Mal grösser ist als das bei den ersten Vorschlägen der Fall war.

Jeder 2 Kilobyte grosse Aufnahmesektor enthält zu Beginn eine Adresse, die auch dann noch für Ordnung sorgt, wenn die user-areas oft und oft überschrieben wurden. Es gibt auch präzise Clock-Pulse. Wenn also aus irgendeinem Grund - zum Beispiel Beschädigung - einige Adressen nicht gelesen werden können, so kann das System deren Position aufgrund der Zeitangaben dennoch präzise errechnen.

Die DVD-RAM benützt eine Aufnahmemethode, die sich „zonenkonstante Lineargeschwindigkeit" nennt. Man kann sich das so vorstellen, dass die DVD in 24 konzentrische Kreise eingeteilt ist. Die äusseren Kreise enthalten mehr Sektoren als die inneren, sodass die gesamte Oberfläche der DVD ökonomisch ausgenützt wird und eine nahezu gleichmässige Informationsdichte gewährleistet wird.

Selbstverständlich wird man DVD-RAM auf DVD-ROM Geräten und auf DVD-Videoplayern abspielen können, je nachdem, was aufgenommen wurde.

Dieser Vorschlag wurde wegen fehlender Einigkeit nicht offiziell verabschiedet und folglich kann man auch nicht sicher sein, dass er zum verbindlichen Standard erhoben werden wird. Dies umso mehr, als verschiedene Firmen und Firmengruppen seither andere Vorschläge zur Standardisierung vorgeschlagen haben.

Da gibt es zum Beispiel die ASTC, die Advanced Storage Technical Conference. Das ist ein Konsortium aus Fujitsu, Hitachi, Maxell, Imation, Olympus, Philips, Sanyo, Sharp und Sony, und dieses Konsortium hat ein magneto-optisches Verfahren vorgestellt, das MO 7 getauft wurde, weil es eine Kapazität von 7 Gigabytes verspricht. MO 7 arbeitet mit einem 650 nm Laser und die Geräte werden in der Lage sein, auch die klassischen, fabrikgepressten CD- und DVD-Formate abzuspielen. Das macht MO 7 zu einem äusserst vielversprechenden Kandidaten für die DVD-Familie, bringt das System aber auch schon als möglichen Hard-Disk Ersatz und als Basis von Video-Editing Systemen ins Gespräch.

Doch aufgepasst: Diese Meldung stammt vom Juni 1997, man hat noch keine funktionierenden Prototypen gesehen und es gibt noch keinen ausformulierten Standardisierungsvorschlag. Die Sache wird also noch ein bisschen dauern, umsomehr, als es seit Mitte August 1997 noch eine weitere Idee gibt: Die "abtrünnigen" Firmen Philips und Sony, zu denen sich inzwischen auch Hewlett Packard, Mitsubishi Chemicals, Ricoh und Yamaha gesellt haben, sind mit der Ankündigung hervorgetreten, bei aller Unterstützung für die bisher beschlossenen DVD-Standards den vorgesehenen 2,6 GB Standard für DVD-RAM nicht unterstützen zu wollen. Die beiden federführenden Firmen haben am 3. September 1997 Details eines anderen Formates mit dem Namen DVD+RW (write once) ins Gespräch gebracht, das eine Kapazität von 3 GB pro Seite bringen soll.

Doch auch dabei ist es nicht geblieben: Der Rest des DVD-Forums hat daraufhin einen Gegenvorschlag veröffentlicht, der der DVD-RAM sogar die volle Kapazität der DVD-Video und DVD-ROM verleihen soll: 4,7 GB pro Seite. Welches der vorgeschlagenen Systeme letztlich zum verbindlichen Standard erhoben wird, ist nicht abzusehen. Sicher ist nur dies: Bei der Festsetzung von Standards geht es hauptsächlich darum, wer am Schluss wieviel Patentgebühren kassieren kann, und da es hier langfristig um sehr viel Geld geht, wird diese Auseinandersetzung die Einführung der DVD-ROM sicher nicht beschleunigen. Das DVD-Forum hat aber weitere Firmen zum Mitmachen eingeladen, und immerhin hat NEC, mittlerweile mit seinem eigenen System MMVF (Multimedia Video File) von 5,2 GB ins Rennen gestiegen, angekündigt, diesem Ruf Folge zu leisten.

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